Donnerstag, 28. August 2025: Leuchtturm Falshöft, Geltinger Bucht
Nachdem wir uns vor nunmehr zwölf Jahren beim Segeln näher kennengelernt haben, fragte mich Klaus im Mai auf dem High Roller in Las Vegas ob ich ihn heiraten möchte. Ich musste nicht lange überlegen und habe freudig „JA“ gesagt.
Das entscheidende Ja-Wort gaben wir uns dann am 28. August auf dem Leuchtturm Falshöft in der Geltinger Bucht (https://www.leuchtturm-falshoeft.de/heiraten#c), denn unsere Hochzeit sollte durchaus einen Bezug zum Segeln haben. Diese Lokalität ist wirklich sehr zu empfehlen. Die Atmosphäre ist gleichzeitig festlich und behaglich. Die Standesbeamtin, Frau Lorenzen, hat eine wunderbare Zeremonie gestaltet. Unser Fotograf, Herr Bodo Nitsch, (https://bodonitsch.wordpress.com/) hielt die Feier für uns professionell fest, so dass wir wirklich schöne Erinnerungsfotos haben.
Auch unsere Hochzeitsreise war ein Segelurlaub, den wir auf der Stuttgart verbringen. Zuvor waren wir noch zwei Tage in Lübeck, die wir sehr genossen. Das Hotel Atlantic (https://www.atlantic-hotels.de/hotel-luebeck/) ist wirklich sehr gut und liegt ausgesprochen zentral. Unseren Hochzeitsabend zelebrierten wir bei einem ausgezeichneten Fünf-Gänge-Menü bei Johanna Berger, (https://www.restaurant-johanna-berger.de/) dem Michelin-Restaurant, das für uns einen rosenblätterbestreuten Tisch bereithielt und uns den gesamten Abend auf das Beste mit leckerem Essen und dazu ausgesuchten Weinen verwöhnte.
Samstag, 30.08.2025 Übernahme der STUTTGART
Nach einem weiteren ereignisreichen Tag in Lübeck mit Besteigen von Kirchtürmen, Stadtrundgängen und kulinarischen Leckereien ging es dann am Samstag über die Ostseeautobahn A20 Richtung Stralsund und weiter zur Marina Neuhof, wo unsere STUTTGART dieses Jahr ihren Liegeplatz hatte. Um 12:50 Uhr holten wir unsere Karte für die Schranke, konnten damit ins Hafengelände einfahren und brachten mit drei Transportkarrenladungen den Inhalt des bis obenhin vollgeladenen Autos an Bord. Nur gut, dass wir eine Kabine für unser ganzes Gepäck frei hatten. Nach dem Stauen ging es zum Einkaufen zu Aldi und Edeka am Stadtrand von Stralsund. Wir erworben weitere zwei Ladungen für die Transportkarre. Kaffee und Kuchen gabt es dann erst gegen fünf Uhr nachmittags, denn diese ganzen weiteren Stauarbeiten sind doch Zeitfresser. Danach erfolgte die Übernahmen der Yacht und die Übermittlung des Protokolls an Hartmut.
Klaus pumpte sein SUP auf und paddelte eine Runde durch den Hafen, während ich das Abendessen vorbereitete. Gegen 20:00 Uhr kurz vor Sonnenuntergang wurde unser Grill, der Son of Hibachi, angezündet. Dieser ist dank des Kamineffekts so beschaffen, dass wir bereits nach rund fünfzehn Minuten unsere Nürnberger Bratwürstchen und die Holzfällersteaks zubereiten konnten. Dazu gab es Kartoffel- und Blattsalat mit etwas Brot vom Grill. Nach einem gemütlichen Absacker mit Kerzenschein und Wein war gegen Mitternacht Nachtruhe angesagt.
Sonntag, 31.08.2024 Marina Neuhof nach Sellin auf Rügen, 28 sm
Wir starteten den Tag mit einem gemütlichen Frühstück. Die Wettervorhersage hatte Regen angekündigt, den wir an Land abwettern wollten.
Gegen 09:30 Uhr legten wir ab und fuhren Amwind durch das betonnte Fahrwasser im Rügener Bodden. Sehr spannend war das Fahrwasser im Badde Kanal und im Selliner See, teilweise mit nur 10 cm Wasser unterm Kiel. Das Wetter war herrlich, warm, Wind und fast wolkenloser Himmel. Es war sogar möglich, in Badekleidung die Sonne zu genießen. In Sellin wanderten wir durch die berühmte Wilhelmstraße zur Seebrücke (https://www.ostseebad-sellin.de/seebruecke-sellin/). Es war viel los, zahlreiche Touristen waren mit uns unterwegs. Das schlägt sich im Angebot der Restaurants, Cafés und Shops nieder, die den Straßenrand säumen. Die Seebrücke sieht für uns zwar aus wie diejenige aus Loriots Papa Ante Portas, ist sie aber nicht. Diese ist nämlich in Ahlbeck auf Usedom.
Zurück an Bord gabt’s endlich den von Regina zubereiteten umfänglichen Anleger. Danach waren wir satt und haben wir keine Lust mehr auf Grillen. Stattdessen gibt es später einen gemischten Salat mit Tuna und aufgewärmten Brötchen. Gegen 23:00 Uhr gehen wir zu Bett und haben beide eher schlecht geschlafen. Die ganze Nacht stand der Wind auf dem Bug und kleine Wellen rüttelten das Schiff ständig hin und her.
Montag, 01.09.2025 Sellin nach Greifswald (22 sm)
Um 07:00 Uhr ist diese unruhige Nacht dann zu Ende und wir stehen auf. Klaus joggte zum Bäcker, damit war nicht das Frühstück sondern auch der Nachmittagskaffee gesichert. Um 09:15 Uhr legten wir ab und fuhren wieder durch enges Fahrwasser, wie das in Boddengewässern so üblich ist. Wir genossen schönes Halbwind- und Amwindsegeln bei 12 bis 16 kn Wind aus SE, später dann aus S. Wir wählten Greifswald als Ziel, da für Dienstag ganztags Regen angekündigt war und dort selbst bei einem solchen Wetter einige Aktivitäten möglich sind. Die Wettervorhersage des DWD ist eindeutig:
Wetterlage 01.09.2025 00 UTC :
Ein Hoch 1016 über der Zentralen Ostsee wandert unter leichter Intensivierung nach Karelien. Ein Sturmtief 979 westlich der Hebriden zieht unter Abschwächung zu den Shetlands. Ein Ausläufer schwenkt vom Ostteil der Nordsee nach Polen. Ein Trog, der sich zur Keltischen See erstreckt, schwenkt zum Südwestteil der Nordsee. Ein nachfolgendes Randtief 994 wird Dienstagmorgen über der Keltischen See erwartet.
Vor der Klappbrücke Ryck machten wir für eine halbe Stunde fest, dann folgte wieder eine Flussfahrt bis in den Marina Yachthafen Greifwald. Es war schwül bei 25°C. Regina checkte uns ein, auch hier kostet Duschen 1 € und zusätzlich Strom 50 ct für 1 kWh. Es scheint in diesem Teil der Ostsee üblich zu sein, dass wir das Duschen getrennt bezahlen. Für uns hat das zur Konsequenz, dass wir mal wieder Münzen sammeln mussten. Als erstes erkundigten wir die Stadt, um auch für den morgigen Regentag besser planen zu können: Marktplatz, das rote Rathaus, Caspar-David-Friedrich-Weg und das Pommersche Landesmuseum. Als Zwischenmahlzeit gab es ein Backfischbrötchen 9,00 € und ein Störtebecker in der Hornfischbar auf der Pomeria. Es war gut, ja. Allein, das in Maasholm für 7,50 € war um Klassen besser!
Gegen Abend zog dichte Bewölkung auf, die Front kündigte sich an. Zum Dinner ist der Sun of Hibachi mal wieder dran. Acht Hähnchenflügel passen genau auf den Grill. Dazu gab es grünen Salat a la Caesar, den restliche Kartoffelsalat, eine kleine Paprika und Bratwurst.
Dienstag, 02.09.2025 Regentag, somit Hafentag in Greifswald
Um 06:30 Uhr standen wir wie gewohnt auf. Der Weg zu den Waschräumen ist kurz. Es ist alles sauber und wirklich komfortabel. Wie angekündigt, regnete es. Wir frühstückten, lasen und hatten keine Eile. Gegen Mittag raffen wir uns auf zur Besichtigung der Stadt. Wir hatten schon nachgelesen, dass wir letztlich keine Bilder des berühmtesten Sohnes der Stadt, Caspar David Friedrich sehen konnten. Das Caspar-David-Friedrich-Zentrum war geschlossen und im Pommerschen Landesmuseum war auch keine Ausstellung. Nichtsdestotrotz freuten wir uns auf die Stadt.
Wir begannen mit der Kirche St. Marien, genannt die dicke Maria, im Baustil der Backsteingotik nach dem Vorbild der Lübecker St. Petri Kirche. Das Besondere hier sind die weiß getünchten Wände, die sich strahlend gegen die roten Backsteine abheben. Der Kirchturm wurde erst um 15:00 geöffnet, zu spät für uns. Weiter ging es über den Marktplatz zum Dom, der St. Nikolai Kirche. Auch hier handelt es sich um eine Backstein-Gotik-Konstruktion mit einigen Seitenaltären. https://www.dom-greifswald.de/st-nikolai.html. Eine Ausstellung, bei der Simone Weil im Mittelpunkt stand, verdeutlichte die politische Ausrichtung der Kirchengemeinde. Beeindruckend sind die im April 2024 eingeweihten Ostfenster des dänisch-isländischen Künstlers Ólafur Elíasson, der für diese Lichtinstallation von Caspar David Friedrich Gemälde „Huttens Grab“ inspiriert wurde. Die mit Spiegeln verstärkten Sonneneinstrahlung halten den Altarraum bis zum späten Nachmittag hell. Die 264 Stufen zum Glockenturm von Wendel- und Holztreppe bis auf die Außengang des Turms lockten uns; oder eigentlich vielmehr die Aussicht, die wir dann zu genießen hofften, trotz des Wetters. Beeindruckend war einerseits der Glockenraum, in dem wir zwei nette Sachsen kennenlernten. Es war 13:57 Uhr. Die Herren wiesen uns darauf hin, dass sogleich um 14:00 Uhr der laute Glockenschlag ertönen wird. Mit vier Schlägen auf die kleine und zwei auf die große Glocke wohnten wir der Zeitansage mit zugehaltenen Ohren bei; anschließend staunten wir über die Tür zum Außengang, die höchsten 1,20 m in der Höhe misst. Wir stehen schlussendlich draußen im Regen und bewundern die nassen Dächer von Greifswald. Danach belohnten wir uns mit Wiener Café mit Cappuccino und Kuchen mit Sahne in dem historischen und schönsten Café Marimar (https://greifswalder-innenstadt.de/cafehaus-marimar/).
Mittwoch, 03.09.2025 Greifswald nach Stralsund City Hafen (27 sm)
Kurz nach 6:30 Uhr standen wir auf, es war wieder sonnig und die Temperatur betrug bereits 14°C. Klaus joggte zum Bäcker Junge, von wo er nicht nur Brötchen, sondern auch den Hamburger Butterkuchen mit brachte. Kurz nach 09:00 Uhr legten wir ab. In ca. 30 Minuten erreichten wir die Klappbrücke Ryck. Wir mussten nur ca. 10 Minuten warten, dann durchfahren und ab ins Fahrwasser. Sofort wurden die Segel gesetzt. Es war herrlich. Der Wind startete mit rund 6-8 kn aus S bis SE und steigerte sich bis in den Nachmittag hinein auf 13 bis 15 kn Grundwind und 18-20 kn in Böen. Vor der Einfahrt in den Stralsunder Stadthafen mussten wir bei der Klappbrücke Ziegelbrücke in unruhiger See eine Stunde kreisen. Wir waren beileibe nicht allein. Wir hätten zwar an die Wartedalben anlegen können, allerdings war der Wellengang so hoch, dass sich Regina nicht zutraute, diesen einzufangen. Damit waren wir nicht allein. Die Dalben blieben frei, während die Schiffe kreisen. Im Hafen beim Einfahren in die Box hatten wir wieder Böen von 17 bis 19 kn anstehen. Trotzdem gelang es gut, in die Box zu kommen. Gegen 17:00 Uhr starteten wir einen kleinen Rundgang durch die Stadt. Im Biergarten des Goldenen Löwen auf dem Alten Markt tranken wir ein Störtebeker https://www.goldener-loewe-stralsund.de. Später gab es Forelle mit Speckbohnen und Bratkartoffeln für Klaus sowie drei grüne Heringe für Regina im Schipperhus (https://schipperhus-stralsund.de). Wir können die super Bewertungen auf Google und bei Tripadviser nicht so ohne Weiters nachvollziehen. Unser Essen hat uns nicht überzeugt. Der Espresso war dünn. Es gab nur Barzahlung.
Donnerstag, 04.09.2025 Stralsund nach Neuhof Marina (6 sm)
Den Vormittag und den frühen Nachmittag verbrachten wir noch in Stralsund. Wir starteten mit der Gorch Fock I. Der Eintritt kostete 4 € pro Person, einen Beleg dafür gab es nicht. Es ist ein interessantes Schiff, schön zurechtgemacht. Leider war es nicht möglich, die Innenräume zu besichtigen. Dementsprechend geht weiter zur Marienkirche, es ist etwas irritierend, dass sich die Namen der Kirchen in Stralsund und Greifswald entsprechen. Während die Orgel spielte, erklomm Klaus die 366 Stufen zum 104 m hohen Turm auf 90 Meter Plattformhöhe. Er genoss einen sagenhaft schönen Ausblick mit Sicht bis nach Hiddensee. Von dort ging es weiter zur Kirche St. Nikolai. Zum Abschluss gab es noch einen Kirsch-Marmor-Kuchen mit zwei Cappuccini im Café am Markt.
Gegen 14:00 Uhr sind wir wieder auf der STUTTGART zurück. Eine Stunde später laufen wir aus und begaben uns unter Schleichfahrt zur Klappbrücke. Dort erfolgte die Durchfahrt um 15:30 Uhr, danach segelten wir bis zum FW Neuhof, um 17:00 Uhr sind waren wir fest auf unserem Liegeplatz A16. Wir gönnten uns ein Anlegebier mit ein paar Snacks. Klaus fuhr noch eine kleine Runde SUP, die Wellen sind zu hoch, um aus dem Hafen zu fahren. Abends wurde wieder gegrillt; zwei Schweinesteaks, Brot, grüner Salat und Kartoffelsalat. Wir ließen den Abend in der Plicht gemütlich ausklingen.
Mit insgesamt lediglich 83 sm beendeten wir unseren Törn. In einer Woche zwei wetterbedingte Hafentage waren nicht unbedingt wünschenswert, nichtsdestotrotz gab es einiges zu sehen. Es war ein gelungener Törn und eine schöne Hochzeitsreise.
Freitag, 02.09.2025 Regentag und somit Hafentag in Neuhof Marina
Es ist war angekündigt ein trüber Tag mit schwer bedecktem Himmel und immer wieder Schauern bei max 18°C. Wie immer am letzten Tag auf der STUTTGART ist packen und putzen angesagt. Der Vormittag blieb verregnet, es donnert auch einige Male. Die Seesäcke waren relativ schnell gepackt, auch die übrigen Lebensmittel. In den Trockenphasen brachten wir unser Gepäck in den Wagen. Nachmittags wurde geputzt; Regina innen, Klaus außen. Die Vorsegelpersenning wurde hochgezogen und das Wasser aufgefüllt. Das letztes Abendessen an Bord ist kalt und besteht aus Resten, Salate, kalte Bratwurst, Brot und Snacks.

Samstag, 03.09.2025 Auschecken und Rückreise
Bei wolkenlosem Himmel und 14 ° C standen wir gegen 5:30 Uhr auf und verpackten die restlichen Sachen. Vor dem Verlassen des Schiffs erfolgten die üblichen letzten Tätigkeiten wie Stromkabel versorgen, Sicherungen aus, alle Seeventile schließen, Matratzen aufstellen, alles von Bord nehmen.
Um kurz vor acht verließen wir das Werftgelände und machten uns auf die Rückreise mit einem Zwischenstopp in Kassel, wo wir die Eltern von Klaus besuchten.

















































