Bevor es auf Törn geht, muss der Schiffsführer eine Schiffs- und Sicherheitseinweisung durchführen. Die gesamte Crew und alle Gäste haben daran teilzunehmen. Das schreiben nationale und internationale Vorschriften vor, z.B.

  • Schiffssicherheitsgesetz
  • BG Verkehr
  • SOLAS
  • und andere

Diese Einweisung soll in Umfang und Intensität entsprechend des Vorwissens und der Erfahrung der Crew durchgeführt werden, wobei das Crewmitglied den Ausschlag gibt, welches die geringste Erfahrung hat.

Checklisten zu diesem Thema gibt es genug, so auch von der Kreuzer Abteilung der Deutschen Seglerverandes, des Maganzins Yacht oder anderen.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ein systematisches Vorgehen orientiert am Schiffsaufbau sinnvoll ist. Die thematische Vorgehensweise birgt die Gefahr der Wiederholungen von Themen unter und auf Deck. Sehr gerne starte ich unter Deck im Vorschiff und arbeite mich dann über das Mittelschiff ins Achterschiff vor. Danach geht’s nach oben, wieder auf das Vorschiff und von dort bis zum Achterschiff.

Der unter “Persönliche Sicherheit” dargestellte Inhalt ist der Mindestumfang

Persoenliche sicherheit

Hier folgt nun ein Beispiel einer Schiffs- und Sicherheitseinweisung, die ich bewusst nicht als Checkliste gestalte, sondern eher als Anhaltspunkte darstellen möchte.

Start unter Deck im Vorschiff, je nach Aufbau und Ausrüstung der Yacht endet das in den Achterkabinen oder im Motorraum

  • Sicherung Ankerwinsch und Hauptschalter Bugstrahlruder
  • Toiletten Durchlässe, Ventile
  • Benutzung der Toiletten (do’s and dont’s)
  • Schaltpanel, Sicherungen, Beleuchtung, Naviinstrumente, Kühlschrank, Bilgen- und Wasserpumpe, Anzeigen Tanks und Batterien
  • Funk und Radio
  • Kombüse Herd, Gasanlage, Ventil
  • Motor, Ölmessstab, Impeller, Seewasserfilter, Kühlkreislaufventil
  • Feuer an Bord, Feuerlöscher, Durchlass in den Maschinenraum, Löschdecke bei Fettbrand
  • Hauptsicherungen
  • Installation Wassertanks, Fäkalientank
  • Seenotsignalmittel, Funktion und Anwendung, Leckstopfen
  • Erste Hilfe Material
  • Ankerball und Kegel
  • Navigationsunterlagen

Zur Einweisung gehört natürlich auch die Zuweisung, Einstellung und Erklärung der Anwendung von Rettungswesten, Lifebelts und Strecktauen. Westen und Lifebelts werden nach der Anprobe in der jeweiligen Koje, jederzeit griffbereit, aufbewahrt.

Außen

  • Ankerkasten; Kette, Wassertiefe, Bedienung
  • Am Mast: Segelführung und Reffeinrichtungen
  • Winschen und Winschkurbel
  • Backskisten, Betriebsstoffe, Zweitanker, Notpinne, Paddel, Pütz und Ösfass
  • Rettungsinsel, Standort, Funktion, von Bord erst dann, wenn es wirklich notwendig ist
  • Gasflaschen und Installation
  • Bilgenpumpe manuell
  • Dingi und Außenborder
  • Motorbedienung
  • Einfüllstutzen Betriebsstoffe

Nachdem die Schiffs- und Sicherheitseinweisung durchgeführt ist, wird das ganze im Logbuch dokumentiert. Natürlich reicht es NICHT aus, nur die Überschrift Schiffs- und Sicherheitseinweisung einzutragen. Vielmehr wird exakt der Inhalt der Unterweisung in Stichworten beschrieben und das ganze vom Schiffsführer unterschrieben.

Erst danach heißt es

LEINEN LOS.