In diesem Jahr haben wir unsere praktische Ausbildung zum Sportküstenschifferschein besonders früh begonnen. Am 02.03.2024 treffen sich die Ausbilder Regina und Klaus mit dem einzigen Trainee Falk in der Marina von San Miguel de Tenerife auf der SY PARA ELLI. Bereits sechs Tage später, am Freitag, findet die Prüfung statt. Er besteht die Prüfung.

Mit dem Wechsel der Yacht wechselt auch die Crew. An Bord der SY GAEL begrüßen wir Jenny, Martin, Julian und Rainer zum Ansegeln. Wir hatten ursprünglich vor, eine Runde gegen den Uhrzeigersinn nach Gran Canaria, Las Palmas, wieder zurück nach Teneriffa Santa Cruz und zur Ausgangsbasis zu segeln. Leider passt das Wetter nicht ganz dazu, so dass der Törn nach La Gomera und entlang der südwestlichen Küste Teneriffas geht.

Interessant, dass wir auf beiden Törns fast die gleiche Distanz gesegelt sind, 134 Seemeilen beim SKS-Törn und 135 Seemeilen beim Ansegeln. Auch wählen wir die Marina San Sebastian auf La Gomera bei beiden Törns als Ziel aus.

SKS Törn vom 02.03. bis 09.03.2024

Beginnen wir beim ersten Törn, dem SKS Törn. Die Crewliste sieht vor, dass neben den Ausbilder drei Trainees an Bord sind. Leider fallen gleich zwei Teilnehmer aufgrund gravierender gesundheitlicher Probleme aus, auch gelingt es trotz eines attraktiven preislichen Entgegenkommes nicht, diese Plätze andersweitig zu vergeben. Also geht es zu dritt auf Ausbildungstörn. Es ist schon eine besondere Herausforderung, gleichzeitig alle Rollen an Bord, quasi ohne Pause, durchzuführen. Nicht nur dass die Anleitung anspruchsvoll ist, nun kommt auch dazu, dass ständig Manöver zu fahren sind. Somit müssen der Skipper und die Co-Skipperin die Schoten bedienen, am Ruder stehen und die Boje aus der See angeln. Das hat trotz Segelhandschuhe deutliche Spuren an den Händen hinterlassen!

Theorieunterricht an Bord. Woher kommt der Nordost-Passat?

Natürlich hat unser einzigster Trainee eine hervorragend auf ihn zugeschnittene Ausbildung bekommen. Es wurde alle relevanten Manöver genügend oft trainiert. Während der Zeiten im Hafen oder Langfahrt war die Theorie dran, denn Falk hatte zu diesem Zeitpunkt noch keine Theorieprüfung abgelegt. Es war sowohl für ihn als auch für uns eine randvoll ausgefüllte Woche. Natürlich haben wir auch genügend Freude beim Segeln gehabt, die Überfahrt nach La Gomera war durchaus abwechslungsreich. Von Windstille hinter der Abdeckung von Teneriffa bis zu 25 kn Wind auf den letzten fünf Seemeilen vor unserer Marina San Sebastian hatten wir alles. Selbst einige Regentropfen konnten wir verzeichnen.

Die Prüfung ist bestanden, unser Trainee Falk umramt von Klaus und Regina

Die Prüfung am Freitag begann um 10.00 Uhr bei idealen Verhältnissen. Der Wind frichte von anfangs 8 kn auf 15 kn auf, die Wellen waren aktzeptabel, alle Manöver klappten auf Anhieb. Die Fragen der Prüfer nach Seemannschaft, Wetter vor Ort, Navigation und Ausweichregeln konnten gut beantwortet werden, so dass die Prüfung bestanden wurde. Das wurde ordentlich gefeiert: Mit einer ganzen Flasche Piccolo Freisinet. Wir gratulieren sehr herzlich zu diesem Erfolg!

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH

zur bestandenen praktischen Prüfung, deine Ausbilder

Ansegeln Teneriffa vom 09.03 bis 16.03.2024

Während Falk über die Lavafelder Richtung Aereoporto Tenerife de Sur wandert, haben wir uns in die Bar des blauen Turmrestaurants am Molenkopf der Marina San Miguel. Bereits um halb drei können wir unsere “neue” Yacht, die GAEL übernehmen. Etwas größer, viel älter und mit einem gelatteten Großsegel ausgestattet. Unsere Crew trifft wenig später ein und es folgt die Kennenlernrunde, das Einkaufen und Stauen der Lebensmittel. Viel ist es nicht, da wir die einheimische Gastronomie stärken wollen und gar nicht an Bord kochen werden.

Die Crew bei der Rettungswestenanprobe im Rahmen der Schiffs- und Sicherheitseinweisung, Klaus, Regina, Julian, Rainer, Jenny und Martin (v.l.n.r.)

Am Sonntag starten wir nach dem Frühstück mit einer umfangreichen bilingualen Schiffs- und Sicherheitseinweisung. Jenny spricht neben ihrer Heimatsprache Chinesisch sehr gut Englisch, aber nur wenig Deutsch. Danach geht es auf See, bei Ostwind zwischen 2 und 4 Bft zum schönen Badestrand von Tejita. Dieser bietet auch einen hervorragenden Ankergrund, da es einer der wenigen Sandstrände Teneriffas ist und im Osten der Montana Rojo einen sehr guten Windschutz bietet. Übrigens liegt gegenüber der Landzunge El Médano, das Kiter- und Surferparadies. Hier gibt es immer Wind, an manchen Tagen sieht man den Himmel vor lauter Kiteschirmen nicht.

Aufgrund der Wettersituation, es gibt nur wenig Wind, entscheiden wir uns am Montag, nach San Sebastian de La Gomera anzusteuern. Bei der Fahrt unter Motor und immer wieder den Versuchen zu segeln, können wir unterwegs mehrmals Delfine und Grindwale, diese auch beim Sonnen, beobachten. Da niemand von uns die Insel kennt, bleiben wir einen ganzen Tag hier und erkunden die Insel. Eine Gruppe macht eine Wanderung zur Statue Cristo Sagrado Corazón, in einer Entfernung von ca. zwei Stunden. Die zweite Gruppe mietet einen Wagen und macht eine Rundfahrt zu den Sehenswürdigkeiten und Aussichtspunkten La Gomeras.

Am Mittwoch geht es dann wieder zurück nach San Miguel. Wind gibt es diesmal ausnahmsweise aus SW mit einer Stärke von 10 bis 15 kn, somit können wir Raumwindsegeln vom Feinsten genießen. Der Nordostpassat mit 4-5 Bft, in Böen auch 6 Bft können wir an den beiden letzten Tagen genießen. Somit steuern wir für den Donnerstag Abend nach 32 sm die Marina Las Galletas an. Abends gibt es wieder Fischgerichte und auch einen Absacker in der Bar Punto Azul. Am Freitag geht es nach einigen Runden auf See und 23 sm in die Heimatmarina, es steht um 16.00 Uhr die Rückgabe der Yacht an.

Am Samstag heißt es dann wieder Abschiednehmen. Die Crew fliegt wieder nach Hause, Regina und Klaus verbringen noch einige Tage auf der Insel landseitig.

Es ist ein Erlebnis, zu einem Jahreszeit auf den Kanarischen Inseln zu sein, in der es zuhause eher kalt, dunkel und unwirtlich ist. Bei Temperaturen tagsüber von 20 bis 24 Grad, nachts bis 16 Grad und vielen Sonnenstunden können wir den Winter in Deutschland erheblich verkürzen. Dazu kommen die für uns fremden landschaftlichen Strukturen. Vulkankegel, Lavaströme und Aschefelder. Diese sind unterschiedlich bis gar nicht bewachsen. Viele Orte sind erschlossen und wir können bequem mit dem Auto oder zu Fuß dorthin kommen. Also zusammenfassend, das machen wir wieder!

SKS und Ansegeln auf den Kanarischen Inseln im März 2024

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