Leinen los. Diesmal allerdings nicht zur See, sondern zur Luft!
Allzu häufig kommt es wahrscheinlich nicht vor, dass aus einem Seefahrer, wenn auch temporär, ein Luftfahrer wird. So geschehen mit dem Autor am Samstag, den 02.07.2022.
Das Ganze wurde von langer Hand von meinen ehemaligen Kollegen geplant und eingeleitet. An mir lag allein die Terminvereinbarung und Durchführung.
Am 30.04.2021, vor gut einem Jahr, war der letzte Arbeitstag des Autors. Bis dahin war er zuständig für die Anlauffabriken Achsen und zuletzt Getriebe. Coronabedingt konnte es leider keine große Abschiedsfeier geben. Es gelang jedoch, im relativ kleinen Rahmen und mit Videotechnik eine wirklich schöne Verabschiedung zu realisieren. Und dort wurde dann der Ballonfahrschein der Kollegen der Anlauffabriken an mich überreicht.
Und am 02.07.2022 war es dann soweit. Prächtige Wettervorhersage. Sonnig, wolkenlos, morgens 12°C auf 26°C am Nachmittag. Wind E2, in Böen E4.
Um 04.45 Uhr der Anruf beim Ballonzentrum . Von Marion Seibold kam das GO, also sofort mit Regina in ihren SLK ab nach Plüderhausen.
Ankunft pünktlich um 05.30 Uhr, der Aufbau hatte bereits begonnen. Um 05.55 Uhr verließ der Korb den sicheren Boden. Wir fuhren in einer Höhe von 300 bis 600 Metern (über 00, also ca. 100 bis 400 Meter über dem Boden) von der Startwiese bei Plüderhausen über Urbach, Schorndorf, Berglen und Winnenden auf einen Feldweg westlich von Schwaikheim.
Die Landung genau zwei Stunden später war eine Bilderbuchlandung. Auf einem befestigten Feldweg, sanftes Aufsetzen und genügend Platz auf einem Acker, den Ballon wieder zusammen zu legen. Im Anschluss daran erfolgte die Taufe der Erstfahrer.
Nach alter überlieferter Tradition wurde bekannt gegeben, dass Klaus bei der ersten Ballonfahrt nach Zunft und Ordnung der Ballöner getauft und in den Adelsstand erhoben wurde. Er heiße fortan Kaiserlich stauferischer mutiger Erzherzog Klaus der luftigen Höhen und daunenweichen Niederkunft zu Schwaikheim. Es folgte die Übergabe der Urkunde und die eigentliche Zeremonie, das Anbrennen eines Haarschopfes und das Ablöschen mit Prosecco, das bis tief zwischen Rücken und Poloshirt einsickerte!
Liebe Kollegen,
ganz herzlichen Dank dafür, dass ihr mir das ermöglicht habt! Es war mal wieder eine tolle Idee, sehr kreativ und persönlich. So habe ich euch kennen und schätzen gelernt. Dieses Ereignis hat mich wirklich begeistert und es hat einen tiefen Eindruck hinterlassen, der bestimmt noch sehr lange nachwirken wird. Das werde ich euch nie vergessen, noch einmal: Dankeschön!
Liebe Ballonführer,
lieber Hans-Peter, lieber Markus,
herzlichen Dank dafür, dass ihr mich wieder gut auf die Erde zurück gebracht habt. Es war eine tolle Fahrt, ich habe mich immer sicher und gut aufgehoben gefühlt.
Lieber Erzherzog Klaus,
zu Land, zu Wasser und in der Luft. Ich verneige mein Haupt vor so viel Mut und Können.
Herzliche Grüße
Micha