Törn auf der Ostsee vom 28.08. bis 02.09.2023

Diesmal haben die Ausbilder Regina und Klaus nicht zum Törn eingeladen, sie wurden eingeladen und zwar auf eine Segelyacht Halberg Rassy Rasmus 35, eine echte Rarität, wurde sie doch 1976 auf Kiel gelegt. Also hat sie fast 50 Jahre im Kielwasser, genau sind es natürlich erst 47 Jahre.

Die Trainees waren der Eigner Stephan und seine Freunde Andreas und Sven (letzterer Name wurde auf Wunsch des Trainees vom Autor geändert). Da alle drei bereits umfangreiche Praxiserfahrung haben und auch selbst Segler im Binnenbereich ausbilden, konnten die notwendigen Übungen und Manöver recht schnell durchlaufen und dann professionalisiert werden. Somit haben wir bereits am ersten Tag alle prüfungsrelevanten Segelmanöver einmal durchgefahren. Der Schwerpunkt in den weiteren Tagen lag darin, die Manöver mit den notwendigen Kommandos zu trainieren und beides dann zu festigen. Hafenmanöver wurden natürlich ebenfalls geübt, insbesondere die Freunde des Eigners kannten das Verhalten der Yacht beim An- und Ablegen nicht, daher brauchten wir hierfür einige Zeit.

Andreas und Sven haben den Theorieunterricht noch nicht absolviert, weswegen Regina eine komplette Unterrichtseinheit Navigation und der Autor umfangreichen Unterricht in Wetterkunde gaben. Das war, wie später allen klar wurde, durchaus in hohem Maße prüfungsrelevant. Ein weiterer Schwerpunkt war, einige Notrollen intensiv vorzubereiten. Wir entschieden uns für

  • Mann über Bord
  • Feuer an Bord und Brandbekämpfung
  • Wassereinbruch, Lecksuche und Wasser Eindringen stoppen

Somit konnten wir einen interessaten Mix aus Praxis und theoretische Überlegungen für die Praxisprüfung abwechslungsreich gestalten.

Es ist übrigens nicht einfach, eine Yacht wie die Hallberg Rassy Rasmus im Hafen sicher zu manövrieren. Der Autor selbst durfte einige Manöver mit diesem Boot durchführen und war erstaunt, wie das Verhalten eines Langkielers sich von dem eines mit beschnittenen Lateralplan unterscheidet. Bei Geradeausfahrt ist die Kursstabilität sensationell. Bei Rückwärtsfahrt kann die Wirkung des Ruders auf die Drehrichtung durchaus eine gefühlte Ewigkeit dauern. Das führt dann dazu, dass Manöver abgebrochen werden müssen, da sich auf dem verfügbaren Raum keine Kursänderung realisieren lässt.

Wir haben uns bei den Hafenmanövern entschieden, das Anlegen seitlich auf backbord und das Ablegen mit Eindampfen in die Achterspring zu fahren. Der Radeffekt der Yacht ist bei der rechtsgängigen Schraube sehr deutlich zu spüren, das Boot wird beim Heranfahren an den Steg beim Aufstoppen mit linksdrehender Schraube förmlich an den Steg gedrückt. Sehr stark!

Es war ein schönes Erlebnis, auf dieser Yacht die Prüfungsvorbereitung und auch die Prüfung selbst durchführen zu können. Das Wetter war überwiegend positiv, es gab nur einen Platzregen, das war ausgerechnet beim Anlegen in Burgtiefe. Sonst war es heiter bis wolkig mit Temperaturen zwischen 17 und 20 Grad. Inklusive Prüfung ließen wir 107 Seemeilen im Kielwasser.

Herzlichen Glückwunsch

Alle drei Trainees haben die Prüfung hervorragend gemeistert, kein Manöver musste in einen zweiten Versuch. Stephan hat seinen Sportküstenschifferschein direkt ausgehändigt bekommen, während Andreas und Sven nun noch ordentlich für die theoretische Prüfung, dem Fragebogen und der Navigationsaufgabe, büffeln müssen.

Wir gratulieren herzlich zur bestandenen Prüfung!

Eine etwas andere Vorbereitung auf die SKS Praxis Prüfung

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